Mentales Wohlbefinden hat tiefe Wurzeln im Inneren
Der Wunsch nach innerer Ruhe und Ausgeglichenheit ist tief in uns verankert. Oft fühlen wir uns getrieben, überfordert und verlieren den Kontakt zu uns selbst. Die Frage, die sich stellt, ist: Wie finden wir zu einem mentalen Wohlbefinden, das nicht nur ein vorübergehender Zustand, sondern eine nachhaltige Grundlage unseres Lebens ist? Wie können wir ein Leben führen, das von innerer Zufriedenheit und Erfüllung geprägt ist, egal, was im Außen passiert? Die Antwort findet sich im Inneren.
Die Antwort liegt in der Erkenntnis, dass wahres mentales Wohlbefinden nicht in erster Linie von äußeren Umständen abhängt, sondern tiefe Wurzeln im Inneren hat. Es ist eng mit unserer Fähigkeit verbunden, uns mit unserem wahren Selbst, mit unserem Sein, zu verbinden und aus dieser inneren Quelle der Kraft und Weisheit zu schöpfen.
Die Suche im Außen: Ein Trugschluss?
Allzu oft suchen wir nach Wegen, unser mentales Wohlbefinden zu verbessern, indem wir versuchen, äußere Faktoren zu verändern oder zu kontrollieren. Wir glauben, dass wir glücklicher wären, wenn wir einen besseren Job hätten, mehr Geld verdienen oder in einer perfekten Beziehung leben würden. Doch diese Art der Suche führt uns oft in eine Sackgasse. Auch wenn wir unsere äußeren Ziele erreichen, stellt sich oft heraus, dass das ersehnte Glück nur von kurzer Dauer ist. Wir geraten schnell wieder in den alten Kreislauf von Unzufriedenheit und Streben nach mehr.
Der Blick nach Innen: Die Quelle des Wohlbefindens
Der Schlüssel zu nachhaltigem mentalen Wohlbefinden liegt in einem Perspektivwechsel – in einem Blick nach innen. Es geht darum zu erkennen, dass die Quelle von Glück und Zufriedenheit nicht im Außen zu finden ist, sondern in uns selbst, in unserem eigenen Inneren, in unserem Sein.
Die Identifikation mit der »Person«: Eine Quelle des Leidens
Ein Haupthindernis auf dem Weg zu mentalem Wohlbefinden ist unsere Identifikation mit einer »Person«, mit einem begrenzten Selbstbild, das aus Gedanken, Überzeugungen, Emotionen und Erfahrungen besteht. Diese »Person« ist wie eine Rolle, die wir spielen, eine Maske, die wir tragen, ohne uns dessen bewusst zu sein. Wir glauben, dass wir diese »Person« sind und leiden unter ihren Ängsten, Sorgen und unerfüllten Sehnsüchten.
Diese Identifikation führt dazu, dass wir ständig damit beschäftigt sind, die »Person« zu schützen, zu verteidigen und zu optimieren. Wir verstricken uns in einen endlosen Kampf um Anerkennung, Erfolg und Bestätigung und verlieren dabei das Wesentliche aus den Augen: unser wahres Selbst, das jenseits der »Person« liegt.
Das Sein erfahren: Jenseits der Gedanken und Emotionen
Um mentales Wohlbefinden zu verkörpern, müssen wir lernen, uns von der Identifikation mit der »Person« zu lösen und die Erfahrung des Seins zu machen – jenes zeitlosen, unveränderlichen Bewusstseins, das die Grundlage unserer Existenz bildet. Dieses Sein ist immer da, es ist das, was wir in Wahrheit sind, jenseits von Gedanken, Emotionen und Körperempfindungen. Es ist das, was übrig bleibt, wenn wir alles loslassen.
Wenn wir uns mit dem Sein verbinden, erfahren wir eine tiefe Ruhe und Gelassenheit, die durch nichts erschüttert werden kann. Wir erkennen, dass wir nicht unseren Gedanken und Emotionen ausgeliefert sind, sondern dass wir der Raum sind, in dem sie auftauchen und wieder verschwinden. Wir sind das, was bleibt, egal, was passiert.
Loslassen und Annehmen: Der Weg zur inneren Freiheit
Ein wichtiger Aspekt auf dem Weg zu mentalem Wohlbefindenist das Loslassen – das Loslassen von Anhaftungen an Vorstellungen, wie die Dinge zu sein haben, wie wir zu sein haben. Wir klammern uns oft an bestimmte Erwartungen, an bestimmte Ergebnisse, und leiden, wenn diese nicht eintreten.
Loslassen bedeutet nicht, dass wir passiv werden oder unsere Ziele aufgeben. Es bedeutet vielmehr, dass wir uns von der Vorstellung befreien, dass unser Glück von der Erfüllung dieser Ziele abhängt. Wir erkennen, dass wahres Glück und Erfüllung nur in uns selbst zu finden sind, in der Verbindung mit unserem Sein.
Annehmen, was ist, ist ein weiterer Schlüssel zu mentalem Wohlbefinden. Es bedeutet, den gegenwärtigen Moment anzunehmen, ohne darüber zu urteilen, ohne Widerstand zu leisten, ohne ihn verändern zu wollen. Es bedeutet, »Ja« zu sagen zum Leben, mit all seinen Herausforderungen und Geschenken.
Die Ebenen des Seins: Ein ganzheitliches Verständnis
Mentales Wohlbefinden ist nicht nur eine Frage des Denkens oder Fühlens. Es ist ein ganzheitlicher Zustand, der alle Ebenen unseres Seins umfasst – die körperliche, die emotionale, die mentale und die energetische Ebene.
Wenn wir uns mit unserem Sein verbinden, erfahren wir nicht nur geistige Klarheit und emotionale Ausgeglichenheit, sondern auch ein tiefes Gefühl von Lebendigkeit und Wohlbefinden auf körperlicher Ebene. Wir erkennen, dass alles miteinander verbunden ist und unser mentales Wohlbefinden untrennbar mit unserem körperlichen und emotionalen Wohlbefinden verknüpft ist.
Die Kraft der Liebe: Das Erblühen des Herzens
Im Zentrum des mentalen Wohlbefindens steht die Liebe – jene bedingungslose Liebe, die aus der Tiefe unseres Seins entspringt. Es ist eine Liebe, die alles umfasst, was ist, ohne zu urteilen oder zu bewerten.
Wenn wir unser Herz für diese Liebe öffnen, erfahren wir eine tiefe Verbundenheit mit allem Leben. Wir erkennen, dass wir Teil eines größeren Ganzen sind und unser wahres Selbst eins ist mit dem aller Wesen. Eine bessere Grundlage für mentales Wohlbefinden gibt es nicht.
Fazit: Ein Leben in Einklang mit dem Sein
Mentales Wohlbefinden ist kein Zustand, den wir einmal erreichen und dann für immer festhalten können. Es ist ein fortwährender Prozess des Sich-Erinnerns, des Loslassens und des Sich-Öffnens für das Leben.
Es ist die bewusste Entscheidung, sich immer wieder aufs Neue mit unserem Sein zu verbinden, jenseits der »Person«, jenseits der Gedanken und Emotionen. Es ist ein Leben in Einklang mit unserer wahren Natur, ein Leben, das aus der Tiefe unseres Herzens schöpft und unsere Einzigartigkeit in all ihrer Schönheit und Kraft zum Ausdruck bringt. Es ist ein Leben, in dem wir erkennen, dass das Glück, nach dem wir uns so sehr sehnen, bereits in uns ist – in der Stille des Seins, die immer da ist, wartend darauf, von uns entdeckt zu werden. Es geht nicht darum, etwas zu erreichen, sondern darum, zu erkennen, wer wir in Wahrheit sind, und aus dieser Erkenntnis heraus zu leben, zu lieben und zu sein.